Chirurgische Facharztpraxis für
Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Koloproktologie - Andreas Gruber -

Pavillon am Klinikum Landsberg am Lech

Proktologie = Heilbehandlung von Enddarmerkrankungen

Der Proktologe ist ein Spezialist in der Behandlung von Erkrankungen des Enddarmes und Afters. Hierzu gehören vor allem Hämorrhoiden, Fissuren (kleine Einrisse) und Fistel (Verbindungskanäle zwischen dem Enddarm und der äußeren Haut). Viele Patienten scheuen sich über solcherlei Themen zu sprechen und finden meist erst den Weg zu einem fachkundigen Arzt wenn der Leidensdruck schon sehr hoch ist. 

In vielen Fällen lassen sich bereits durch einfache Empfehlungen und leichte Maßnahmen große Verbesserungen erzielen. 


Hämorrhoiden  =  "Die Krankheit ohne Namen"

Wichtig ist die stadiengerechte Behandlung mit aktuellen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zu verknüpfen. Hierbei kommen ausschließlich wissenschaftlich in ihrem Nutzen belegte Behandlungen zum tragen.

Sollten konservative Therapien den erwünschten Behandlungserfolg nicht erzielen,  biete ich meinen Patienten je nach Bedarf operative Therapien sowohl ambulant oder auch erforderlichenfalls stationär an. 

Die für jeden Patienten individuel ausgewählte Methode sind stets am aktuellen Stand und nach den Empfehlungen der Fachgesellschaften abgeglichen. Nicht immer sind "neue Verfahren" besser wie Bewährtes. Ein Beispiel hierfür ist die Hämorrhoiden-OP nach Longo mit einem Klammernahtgerät die eine Rückfallquote bis zu 42% hat. Die klassische Methode nach Milligan Morgan zeigt hingegen nur in 2,5% der operierten Fälle einen Rückfall. 

In vielen Fällen ist die alleinige Verödungsbehandlung z.B. durch Gummibandunterbindungen (Barron-Ligatur) bereits geeignet dem Patienten nach kurzer Zeit eine vollständige Zufriedenheit zu gewährleisten und das ohne Vorbereitungen und ohne Narkose.




Marisken = klein aber ärgerlich

Marisken sind kleine lappenartige Ausstülpungen der Haut. Diese bilden sich in unmittelbarer Nähe des Afters. Ursachen für die auch fälschlich genannten äußeren Hämorrhoiden können jegliche Form von übermäßiger Belastung der Schließmuskelregion sein. Hierzu gehören schwierige Entleerungen wie Durchfallkrankheiten oder Verstopfungsneigung. Bei jungen Patientinnen können Marisken besonders oft in den letzten Wochen einer Schwangerschaft entstehen. Leider bilden sich diese Anschwellungen nicht mehr zurück.
Marisken können je nach Größe und Lokalisation sehr störend sein und besonders die Hygiene erschweren und somit regelmäßig Ursprung von Entzündungen sein. Meist reicht eine gezielte Lokaltherapie, in Ausnahmefällen sind auch operative Korrekturen angezeigt. 


Analfisteln = Die Verbindung zwischen Außen und Innen

Analfisteln stellen kleine oft nur millimetergroße Gänge und Kanäle dar, die vom Mast- und Enddarm ausgehend in die Umgebung des Mastdarmes und Afters verlaufen können. Hierbei erreichen die Kanäle nicht immer die äußere Haut um den After. Durch die besondere Form der Fisteln  können Bakterien aus dem Darm in diese Gänge einwandern und dort Entzündungen hervorrufen, die zu eitrigen Ansammlungen (Abszesse) führen. Im komplizierten Fall eines Abszesses ist eine umgehende operative Behandlung erforderlich. Meistens lassen sich die zugrunde liegenden Fistelgänge in dieser Operation finden und für eine spätere sanierende Operation vorbereiten

Sanierende Operationen, also chirurgische Eingriffe die das Ziel haben den Fistelgang vollständig zu entfernen, sollten nur vom versierten und erfahrenen Proktochirurgen erfolgen da diese Eingriffe immer in direkter Nachbarschaft zum Schließmuskel stattfinden.  Fistelchirurgische Eingriffe sind in geübter Hand sicher, können aber u.U eine stationäre Behandlung erforderlich machen. Auch hat die differenzierte OP-Planung einen unmittelbaren Einfluß auf das "outcome" der Patienten.


Im noch größeren Maße gilt  die Stuhlinkontinenz als Tabuthema. Während die Harnblasenschwäche bereits die Öffentlichkeit erreicht hat und sogar Gegenstand der Medien ist, gilt dies für Schwächen des Darmschließmuskels nicht. Jeder siebte Patient hat ein Inkontinenzproblem.

Dieses Tabuthema kann nur in einer vertrauensvollen und persönlichen Atmosphäre besprochen werden. Die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte und Durchschau aller Vorbefunde ermöglich erst das Krankheitsbild in seinem vollem Ausmaß zu erkennen. 

Es gibt viele Gründe für eine Einschränkung der Schließmuskelfunktion. Neben äußeren Einflüssen wie Reizstoffe oder Wirkungen von Medikamenten können neurologische oder sogar strukturelle Störungen des Muskels selbst in Betracht kommen. Sollten strukturelle Störungen, also Verletzungen und teilweise Zerstörungen des Schließmuskels vorliegen, ist dies nicht mit Hilflosigkeit verbunden. Viele nicht operative Hilfsmittel linden vielversprechend Beschwerden. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kommt eine ganze Palette an verschieden Operationen zur Auswahl, die sogar in ausgewählten Fällen bis zur Implantation eines künstlichen Schließmuskels oder Schließmuskelschrittmachers reichen können. 

So individuelle die Entstehung der Beschwerden ist, so individuell muss auch die Wahl der Behandlungsmethode erfolgen.

Sollte die Notwendigkeit einer Sakralnervstimulation in Betracht kommen, ist die Implantation einer Probesonde als kleiner kaum belastender Eingriff am Klinikum Landsberg unter kurzstationärer Behandlung problemlos möglich. Hier wird eine nur Millimeterdicke Sonde durch eine vorgegebene Öffnung des Kreuzbeines unter Röntgenkontrolle eingelegt und übt einen Reizstrom auf die Nervenbahnen aus die den Beckenboden versorgen. Auf diese Art und Weise kann die Möglichkeit einer dauerhaften Implantation eines Inkontinenzschrittmachers erprobt werden. Diese würde dann nach einer Testphase von 2-3 Wochen an gleicher Stelle eingelegt und mit einem Daueraggregat verbunden. Diese Batterie, ähnlich die eines Herzschrittmachers, hat eine Lebenszeit von ca. 10 Jahren.


Ein Großteil der Patient suchen die Beratung wegen entzündlicher Darmerkrankungen. Neben einigen wenig bedrohlichen Erkrankungen, die eventuell auf Unverträglichkeiten oder durch Krankheitserreger vermittelt werden, kommen aber auch regelmäßig ausgeprägte Entzündung zur Vorstellung. Insbesondere die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie die Kolitis ulzerose oder Morbus Crohn sind hier zu nennen. Abzuschätzen bleibt ob es sich um einen unkomplizierten Verlauf handelt, der in der Regel konservativ und von einem Facharzt für Innere Medizin behandelt werden kann oder ob es sich um einen komplizierten Fall mit Fisteln und Abszessen handelt. In den komplizierten Fällen ist unbedingt die maßgebliche Therapie durch den Viszeralchirurgen und Proktochirurgen einzuleiten. 


Stoma = künstlicher Darmausgang

Bei verschiedensten Erkrankungen kann es notwendig werden die Darmpassage bereits vor dem natürlichen Darmausgang, dem s.g. After, auszuleiten. Ein solches Stoma kann vorübergehen oder dauerhaft mit zwei oder einer Öffnung angelegt sein und aus einer Dünndarm- oder Dickdarmschlinge gebildet sein. Der Umgang mit einem Stoma muß erlernt werden und kann auch noch im Verlauf Probleme bereiten. Für betroffene Patienten oder auch deren Stoma-Fachpflegerinnen und Fachpflegern stehe ich zur Beratung sehr gerne zur Verfügung.